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Diesen Satz habe ich vor einigen Wochen einer jungen Frau geschrieben. Sie kam in Behandlung, weil sie vor ca einem Jahr die Pille abgesetzt hatte und nun trotz erneuter Hormonbehandlungen (!) immer noch keinen Zyklus hatte.

Wahrscheinlich werden jetzt einige Leserinnen denken “Wieso sollte ich das feiern? – Ist doch gut und praktisch so ganz ohne Blutung!” Viele Frauen, die in diser Situation sind – und das kommt häufiger vor als man glaubt! -, sehen das aber anders und erst recht, wenn auf einmal der Wunsch nach einem Kind reift. Dann wird die Pille nach vielen Jahren abgesetzt und frau wartet auf die Periode. Manchmal über eine lange Zeit vergeblich. In der Fachsprache nennt sich dies “Postpillsyndrom”. Der weibliche Körper mit seinem fein auf einander abgestimmten Hormonsystem wurde über die Jahre der Pilleneinnahme in eine Art “Dornröschenschlaf” gelegt. Die mit der Pille von außen zugeführten Hormone “gaukeln” dem Körper vor, dass genügend Hormone da sind und die wichtigen Hormonregulierungsstellen im Gehirn: Hypothalamus und Hypophyse stellen unter Umständen ihre Arbeit ein wenig ein. Meistens reguliert sich das relativ schnell von alleine. Bei einigen Frauen dauert es aber manchmal Monate bis der Körper wieder in der Lage ist, einen Zyklus zu entwickeln. Dann geht es erstmal darum, Hypophyse und Eierstöcke aus ihrem Schlaf zu wecken.

Dies gelingt gut mit Hilfe von pflanzlichen und homöopathischen Mittel. Diese regen ganz sanft die Hypophyse und Eierstöcke an, wecken diese aus ihrem Schlaf und erinnern sie an ihre Aufgabe, die Hormone wieder selbst herzustellen. Bei hartnäckigen Fällen kann Akupunktur hilfreich sein. Diese wird über einen Zeitraum von einigen Wochen regelmäßig durchgeführt. Dabei wird vor allem auf eine Anregung des Nierenmeridians geachtet. Dieser ist auch Sicht der TCM für die Fortpflanzungsorgane verantwortlich. Liegt hier eine Schwäche vor, klagen die Frauen typischerweise über kalte Füße und häufiges Frieren. Aber auch Energiemangel, häufige Blasenentzündungen, Schmerzen und Kältegefühl im unteren Rücken und Knieschmerzen können ein Hinweis darauf sein, dass der Nierenmeridian Unterstützung braucht.

Was können Sie als Betroffene selbst tun? Nun, der jungen Frau habe ich zu Beginn der Behandlung geraten, sich mit ihrem Körper auseinanderzusetzen. Vielfach sehen wir nämlich nur, was nicht stimmt und es scheint uns selbstverständlich, dass der Körper zu funktionieren hat. Wir sehen ihn eher getrennt von uns. Sich mit dem eigenen weiblichen Körper zu beschäftigen bedeutet:

  • Ich horche in meinen Körper hinein
  • Ich nehme Kontakt auf zu meinem Unterbauch, z.B. indem ich die Hände auflege
  • Ich fange an mich liebevoller und sanfter in meinem Körper zu bewegen (Beckenkreisen und tanzen regen die Durchblutung der weiblichen Organe an :-))
  • Ich frage mich nach meinen Bedürfnissen – auch im Hinblick auf Partnerschaft und Sexualität
  • Ich beschäftige mich mit meinem Zyklus
  • Ich lobe meinen Körper und gehe sanft mit ihm um
  • Ich vertraue darauf, dass mein Körper seine Sache gut macht und weiß, was zu tun ist

Gerade wenn der Kinderwunsch eine Rolle spielt, heißt es Geduld zu haben und auf die Weisheit des Körpers zu vertrauen. Das erste Etappenziel ist ein regelmäßiger Zyklus.

Wichtig für dich: Wenn die Periode nach Absetzen der Pille über einen Zeitraum von 6 Monaten nicht eintritt, solltest du dich unbedingt von deiner Frauenärztin/Frauenarzt untersuchen lassen. Oft kann nämlich auch PCO/PCOS der Grund für ein Ausbleiben der Regel sein. Die Abkürzung PCOS (Polyzystisches Ovarialsyndrom) steht als Oberbegriff für eine hormonelle Störung, unter der etwa 5-10 % aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden. Es befinden sich viele (= poly) unreife Follikel (= Zysten) in den Eierstöcken (= Ovarien). Im Ultraschall sieht das oft so aus, wie kleine Trauben.

Das PCO kann sich vielfältig äußern – Gewichtszunahme, ein stark verlängerter Zyklus oder gar kein Zyklus, Akne, übermäßiger Haarwuchs sind die wichtigsten Merkmale. Da es sich um ein komplexes Geschehen handelt, ist hier zunächst einmal eine umfassende Diagnostik mit Hormonbestimmung, Ultraschall etc. nötig.

Und auch hier gibt es ganz viel, was du selbst tun kannst! Mehr dazu gibt es in einem Extra-Artikel über PCO.

Der jungen Patientin habe ich auch erzählt, dass der weibliche Zyklus im engen Zusammenhang mit dem Mondzyklus steht. Deshalb verordne ich häufig Medikamente, die homöopathisch aufbereitetes Silber enthalten. Denn das Metall Silber wird schon seit Beginn der Alchemie dem Mond zugeordnet. Ebenso hat es sich als wirkungsvoll erwiesen, die pflanzlichen/homöopathischen Mittel angepasst an den Mondzyklus einzunehmen. Der Zyklus einer gesunden Frau verläuft nämlich so, dass zur Zeit des Vollmonds der Eisprung stattfindet und die Periode während der Neumondphase ist. Werden die Medikamente dementsprechend eingenommen fällt es dem Körper umso leichter sich an seine “Aufgaben” zu erinnern.

Und dann wird schon bald die Zeit kommen, wo Frau sich und ihren Körper feiern darf!