WechseljahreDie Wechseljahre der Frau aus Sicht der TCM – Zeit für Wandel und Neubeginn (Teil 1)

Welche Bilder hast du im Kopf, wenn du den Begriff „Wechseljahre“ hörst? Alternde, unzufriedene Frauen, die sich mit rotem Kopf Luft zu fächeln? Haarausfall, Hitzewellen – die Frau als Großbaustelle!?

Egal, ob du als Frau noch weit entfernt oder vielleicht schon mittendrin im Wechsel bist oder du vielleicht sogar als Mann (was ich besonders schön finden würde!) diese Zeilen liest: Ich möchte dir Mut machen und dir zeigen, dass die Wechseljahre keine Krankheit sind, sondern eine weitere besondere Phase im Leben einer Frau, die bewusst erlebt und durchlebt werden möchte. Ich befinde mich schon seit einiger Zeit selbst in dieser besonderen Lebensphase einer Frau und mir geht es gut.

Daher möchte ich dir mit diesem Artikel und auch dem darauffolgenden 2. Teil Mut machen, dich wirklich ganz unvoreingenommen auf deine Zeit des Wandels einzulassen.

Einige gute Nachrichten zu den Wechseljahren zunächst vorab:

  • 1/3 aller Frauen berichten über keinerlei Beschwerden in den Wechseljahren;
  • 1/3 haben leichte Beschwerden, die gut tolerierbar sind;
  • Lediglich 1/3 klagen über unangenehme Begleiterscheinungen und wünschen sich eine Behandlung – die meisten dieser Beschwerden sprechen sehr gut auf natürliche Behandlungsmethoden, wie Akupunktur, Homöopathie oder Kräuter an.
  • In vielen Ländern und Kulturen gelten ältere Frauen als weise und sehr angesehen. Hier wird das Ausbleiben der Menstruation als natürlicher Bestandteil des Lebens gesehen, begrüßt und gefeiert. Die meisten Frauen haben in diesen Ländern so gut wie keine Beschwerden.
  • Je früher eine  Frau beginnt, gut für sich zu sorgen, indem sie u.a. ihre Energien stärkt, umso weniger Beschwerden wird sie im Laufe ihres Frauseins haben.

Mit den beiden Artikeln möchte ich dir ein besseres Verständnis über die Zeit des Wandels geben. Je mehr du verstehst, was in deinem Körper vorgeht, umso besser wirst du damit umgehen können. Im ersten Teil gebe ich dir einen (kleinen!) Einblick in die Wechseljahre aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Für mich gibt es keine bessere und anschaulichere Erklärung über die Vorgänge in unserem weiblichen Körper als das System der TCM.

In Teil 2 zeige ich dir Selbsthilfemaßnahmen, mit denen du viele der Veränderungen deines Körpers und deiner seelischen Verfassung selbst sehr gut beeinflussen kannst. Anstatt dich zu sorgen, kannst du – selbst wenn du noch einige Jahre von deinerLebensmitte entfernt bist –  deinen Körper dementsprechend stärken. Eine gute Vorbereitung auf die Zeit des Wandels ist der beste Weg, um fit und gelassen die Wechseljahre zu erleben.

Die Zeit der Wechseljahre – Übergang in den zweiten Frühling

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird die Menopause als „Zweiter Frühling“ bezeichnet. Das klingt doch viel schöner, oder? Und es soll uns zeigen, wie viel Kraft und Erneuerung in der 2. Lebenshälfte auf uns wartet!

Während in der westlichen Medizin die unterschiedlichen Lebensphasen einer Frau rein medizinisch gesehen werden, werden sie in der chinesischen Medizin gefeiert und geehrt. Die Bezeichnungen „Himmlisches Wasser“ für die Menstruation, „Palast des Kindes“ für die Gebärmutter oder eben der „Zweite Frühling“ für die Menopause verdeutlichen dieses.

Die TCM betrachtet den Körper als Energiesystem. Um die Gesundheit möglichst lange zu erhalten ist es wichtig, für einen Ausgleich der Energien (YIN und YANG) zu sorgen. Yin ist Wasser und daher kühlend und aufnehmend. Wir verstehen darunter das Materielle, wie Blut, Säfte und Substanz. Yin nährt den Körper über Nahrung und Atmung, beruhigt unsere Nerven und sorgt so für einen erholsamen Schlaf. Yang ist Feuer, Dynamik und Antrieb. Es wirkt wärmend, gibt uns Energie und Lebensfreude. Beide sind gleichberechtigte Teile eines Ganzen.

Vor den Wechseljahren sind wir Frauen meist vom Yin regiert. Empfangen, Bewahren und die Fürsorge für Kinder und Familie stehen im Vordergrund. Mit der Menopause tritt die Yang-Energie deutlicher hervor. Der 2. Frühling mit all seiner Kraft und Schönheit wartet auf uns. Wir haben jetzt die Möglichkeit, uns auf die Suche zu machen, nachdem, was wir wirklich wirklich noch wollen und brauchen. Wir können uns neu  (er-) finden, mehr Selbstsicherheit entwickeln und unser Potenzial als weise Frau zum Wohl für die Welt entfalten.

Was passiert energetisch in der Menopause?

Die Basis von Yin und Yang unseres Körpers liegt in der Niere. Die Niere ist das große Yin, der zentrale Speicher all unserer Kräfte und Anlagen (Essenz). Im Laufe unseres Lebens nehmen Essenz und Yin und Yang immer mehr ab. Es wäre wünschenswert und eigentlich auch natürlich, wenn dies in einem gleichmäßigen Tempo geschehen würde, so dass der Körper sich langsam an die Veränderungen gewöhnen kann.

Unsere heutige Lebensweise führt jedoch häufig zu einer schnelleren Abnahme des Yin. Zu viel Stress, Leistungsdruck, übermäßige sportliche Anstrengung, aber auch Computer und Handy, Schlafmangel, Diäten und Fast Food gehen uns im Laufe unseres Lebens an die Substanz. Und das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen! Frauen verbrauchen Yin aber auch durch die Monatsblutung, Schwangerschaften und (Fehl-) Geburten. Lange Zeit kann das Energiesystem vorübergehende Schwankungen ausgleichen, die energetischen Veränderungen in den Wechseljahren führen dann allerdings dazu, dass alle bisher verborgenen oder auch ignorierten Störungen sichtbarer werden.

Es kommt zu einem Ungleichgewicht mit Folgen:

  • Die Yin Energie als kühlendes, nährendes Prinzip kann das Yang nicht länger in Grenzen halten. Anders gesagt: Das Wasser (Yin) kann das Feuer (Yang) nicht mehr löschen – das Yang schießt nach oben – Feuer bricht aus.
  • Gleichzeitig lässt die Kraft der Mitte langsam nach. Das Organ der Mitte, die Milz bildet schon ab Mitte 30 weniger Qi und Blut. Die Verlangsamung der Milzfunktion ist auch ein Grund für die plötzliche Gewichtszunahme, die viele Frauen in dieser Zeit beklagen.

Der weibliche Körper ist weise:

Um die kostbaren Yin- und Essenz-Energien zu schützen, so dass sie uns auch noch in der 2. Lebenshälfte zur Verfügung stehen, stellt er nach und nach die monatliche Blutung ein. Das „Himmlische Wasser“ wird immer weniger und hört irgendwann ganz auf zu fließen. Diese Zeit des Wechsels findet zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr statt und dauert je nach Konstitution und Lebenswandel einer Frau unterschiedlich lang und kann sich in unterschiedlichen Symptomen bemerkbar machen.

Wenn das Yin schwächer wird und das Yang nicht mehr ausgleichen kann kommt es zu:

  • Hitze
  • Nachtschweiß
  • Unruhe
  • Herzklopfen
  • Schlaflosigkeit und Gereiztheit
  • trockener Haut und Schleimhäute

Bei einem Mangel an Yang kommt es zu:

  • Erschöpfung
  • Konzentrationsstörungen
  • Verlust an Lebensfreude und Vitalität bis hin zu Depression
  • Kältegefühl, Frieren
  • Libidoverlust

Häufig liegt eine Mischung aus beiden vor: Hitze wechselt sich mit Kälte ab.

Was kannst du tun?

Darum geht es in Teil 2.

Wie wir die Wechseljahre erleben hängt also davon ab, wie gut wir für unsere Nieren (-Energie) gesorgt und auf unsere weibliche Gesundheit geachtet haben. Unsere Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, aber auch unser Gefühlsleben haben einen großen Einfluss auf die Gesundheit und Energie der Nieren.

Was du tun kannst, um dich optimal auf die Zeit des Wandels vorzubereiten findest du im 2. Teil. Und keine Sorge: Solltest du mitten in den Wechseljahren sein: es gibt auch jetzt noch sehr viel, was du dir und deinem Körper Gutes tun kannst, um Yin und Yang wieder in Ausgleich zu bringen.

Teil 2 kommt bald:-)

Und bis dahin kannst du gerne auch auf meiner Webseite stöbern. https://www.naturheilpraxis-ramonawagener.de/wechseljahre-menopause-unterstuetzung/

Im September beginnt der Kurs „Wechseljahre – Zeit für Wandel“. Hier werden wir gemeinsam die kraftvollen transformativen Kräfte der Wechseljahre für Körper und Seele beleuchten.