Hormone · Hormonbalance

Das Wort „Hormon“ kommt aus dem Griechischen, „hormao“ bedeutet „antreiben“. Hormone sind sogenannte „Botenstoffe“ und arbeiten dabei nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Jedes Hormon ist ein spezieller Schlüssel, der nur in ein für ihn bestimmtes Schloss passt. Dabei schieben unsere Hormone in unserem Körper die verschiedensten Prozesse an. Dabei greift ein Hormon in das andere – häufig finden solche Reaktionen in sekundenschnelle statt und erfordern ein gut aufgestelltes Team, das Hand in Hand arbeitet.

Man könnte unser Hormonteam auch mit einem Orchester vergleichen. Alle Instrumente sind gemeinsam für den guten Klang verantwortlich. Wenn ein Instrument falsch gestimmt ist, beeinflusst es den Klang des ganzen Orchesters. Je harmonischer alle Instrumente = Hormone auf einander abgestimmt sind, umso harmonischer ist der Klang des Stückes = umso harmonischer laufen unsere Körperprozesse ab.

Ein Hormon kann sich dabei in andere Hormonarten verwandeln oder diese beeinflussen. Dieses ist sehr komplex und vielschichtig.

Man unterscheidet zwischen:

  • Vorstufen-Hormonen, welche von der Hauptleitstelle in unserem Gehirn (der Hypophyse) zu den bestimmten Einsatzorten (Hormondrüsen) geschickt werden, um diese zu beeinflussen. Z.B. TSH (Schilddrüse), FSH und LH (Eierstöcke und Hoden), ACTH (Nebenniere)

  • alle anderen Hormonarten, die in den Hormondrüsen gebildet werden. Z.B. die Geschlechtshormone (Östrogen, Progesteron und Testosteron, Hormone der Schilddrüse und Nebennieren u. v. m.

Unsere wichtigsten Hormondrüsen

  • Die Hypophyse

  • Die Schilddrüse

  • Die Nebenschilddrüsen

  • Die Nebennieren

  • Die Bauchspeicheldrüse

  • Die Eierstöcke und Hoden

Was unsere Hormone für uns leisten

  • regeln den Stoffwechsel

  • regeln die Muskelkraft

  • fördern Wachstum, Entwicklung und Erneuerung von allen Zellen im Körper

  • steuern die Fortpflanzungsorgane

  • unterstützen uns in Sachen Liebe und Gefühle

  • regulieren des Wasser-, Zucker- und Fetthaushalt in unserem Körper

Diese Auflistung gibt nur einen kleinen Überblick über das Wirken unserer Hormone. Doch macht sie deutlich, welch großen Einfluss die Hormone auf unser körperliches und seelisches Wohlbefinden haben. Meist kann unser Körper ein hormonelles Ungleichgewicht über eine gewisse Zeit kompensieren. Hält das Ungleichgewicht jedoch länger an, so reagiert er mit Symptomen.

Ursache für hormonelle Störungen

  • Ein Hormonungleichgewicht ist in manchen Lebensabschnitten normal (wie Pubertät und Wechseljahre). Häufig wirken aber heutzutage äussere Einflusse auf unser Hormonsystem und beeinflussen eine Dysbalance.

  • Die Anwendung von synthetischen Hormonen (“Pille” und sonstige Hormonersatztherapien). Diese synthetischen Hormone besetzen die natürlichen Rezeptoren im Körper. Dem Körper wird also “vorgegaukelt”, dass genügend Hormone vorhanden sind. Er kann also seine körpereigene Hormonproduktion drosseln oder gar ganz einstellen.

  • Außerdem werden diese Hormon-Ersatzstoffe zu einem großen Teil kaum verändert wieder ausgeschieden und landen so im Grundwasser. Über das Trinkwasser werden sie dann wieder aufgenommen.

  • Auch andere Medikamente wie Antibiotika, Cortison, Insulin, Psychopharmaka, Hormonspiralen, Blutdruck- und Cholesterinsenker können unserern Hormonhaushalt stören.

  • Wir nehmen Hormone aus Tiermast über die Nahrung auf.

  • Alle Kunststoffe, die künstliche Weichmacher enthalten stören unser Hormonsystem. Sie wirken in unserem Körper hormonähnlich und besetzen die natürlichen Hormonrezeptoren. Häufig wirken diese Fremdhormone ähnlich wie Östrogen. Aber auch unsere Schilddrüse wird sehr stark von ihnen beeinflusst. Die Zunahme von Patientinnen mit Hashimoto (einer Autoimmun-Erkrankung der Schilddrüse) in meiner Praxis finde ich sehr erschreckend.

Der Speichelhormontest

Hormone lassen sich sehr gut im Speichel testen.

Mit einem Speichelhormontest lassen sich alle wichtigen Steroidhormone (Estradiol, Estriol, Progesteron, Testosteron, Cortisol, Melatonin und DHEA) bestimmen.

Eine Bestimmung der Hormone im Speichel ist genauer als eine Blutuntersuchung. Das liegt daran, dass im Blut sowohl die ungebundenen Hormone (also die, die tatsächlich wirksam sind!) als auch die an Proteine gebundenen und dadurch eigentlich nicht mehr aktiven Hormone gemessen werden. Im Speichel liegen auschließlich die ca. 2-5 Prozent der aktiven Hormone vor. Eine Hormontestung aus dem Speichel zeigt geringste Veränderungen innerhalb kürzester Zeit an, so dass man die Wirkung einer Therapie sehr schnell überprüfen kann.

Die Durchführung eines solchen Tests ist sehr einfach und kann bequem von zu Hause durchgeführt werden. Die Testsets erhalten Sie in meiner Praxis. Zusammen mit einem ausführlichen Fragebogen zu ihrer Symptomen schicken Sie die Proben dann an das Labor. Sobald die Auswertung und das Ergebnis bei mir eingetroffen ist, werden wir die Therapie zusammen besprechen.